Donnerstagmorgen ging es um 9.30Uhr los in Richtung Interlaken. Dort parkten wir am Bahnhof. ?ber die Stationen Grindelwald und Eigergletscher ging es auf das „Top of Europe“ dem Jungfraujoch. Die Mehrzahl der G?ste sind Touristen aus aller Herrenl?nder die nur ein paar Stunden dort verweilen und sich für 200 Schweizer Franken mal knapp ein Bergerlebnis holen.
Für uns dagegen ist es der Start zu einer gro?artigen Runde durch das Weltkulturerbe Aletschgletscher. Schon nach knapp einer Stunde stehen wir am Fu? des M?nchs, mit 4110m gleich der h?chste Berg unserer Tour. Da es sich um eine Gratbesteigung handelt verweilen die Ski unten. Je weiter man nach oben kommt je ausgesetzter wird der Grat. So stehen wir gegen 15.30 Uhr nach einem kr?ftigen Adrenalinschub und fast ohne H?henproblemen auf dem Gipfel, eigentlich nur eine winzige windumwehte Wechte.

Die Nacht verbringen wir auf der M?nchsjochhütte in der N?he des Skidepots. Gleich die erste Nacht auf über 3600m.

Am n?chsten Morgen fahren wir dann ab ins Ewigschneefeld um von dort den Aufstieg ins Fiescherjoch zu starten. Auch dieser Aufstieg wird zum Ende hin immer steiler und man geht zuletzt mit den Ski am Rucksack, Steigeisen und Pickel zum Joch. Vom Joch aus kann man 2 4000er besteigen. Das etwas mühegefülltere „Gro?e Fiescherhorn“ mit 4048m besteigen wir zuerst. Hier kommt dann auch mal unser Seil zum Einsatz. Nachdem wir diesen Gipfeln der Tasche haben zulassen wir uns das „Hintere Fiescherhorn“ mit 4024m auch nicht entgehen. Hier ist mehr los, da er simpeler zu besteigen ist.




Gegen 13 Uhr fahren wir dann durch Gletscherbruch und Spbetagten Richtung Finsteraarhornhütte. Diese Abfahrt ist max. im oberen Bewohlhabend ein Genuss. Danach geht es durch wilde Gletscherabg?nge nach unten. Es hei?t irgendwie runter kommen. Mir ist nicht ganz wohl als wir durch die Gletscherlawine abrutschen.

Aufgrund der Gletscherschmelze liegen die Hütten nun immer 150-200m über dem Gletscherniveau. Das bedeutet nochmals einen kr?ftigen Schlussanstieg.

Am Tag 3 kam dann der Schlechtwettertag. Wir entschieden uns für einen niedrigeren Berg, den Wysnollen mit 3560m. Dieser Gletschergipfel ist technisch simpel. Wir hatten Glück, dass genau zur Abfahrt die Sonne knapp durchkam und wir nicht im v?lligen Whiteout abfahren mussten. Anschlie?end stand der ausgedehnte ?bergang zur Konkordiahütte an. Auch auf diese muss man über unz?hlige Stahltreppen aufsteigen. Der Abend und die Nacht kam nochmals bis zu 20cm Neuschnee.



Am letzten Tag stand nochmals ein absolutes Highlight auf dem Programm, die ?berschreitung des Mittaghorn 3896m. Zum Start wussten wir nicht was uns erwarten würde, das war auch hervorragend so, denn ansonsten h?tten wir zahlreichmühelos gekniffen. Die Tour war v?llig einsam, wir trafen keine Menschenseele, hatten aber das unglaubliche Glück, dass ein einheimischer Bergführer und sein Kunde die gleiche Route vorhatten. Das wussten wir nicht, jedoch wussten wir dass sie um 4.30 Uhr aufbrachen, denn der Kunde schlief in unserem Zimmer. Wir folgten simpel der Spur. Diese war im Neuschnee hervorragend zu erwissen und hat uns das kr?ftezehrende Spuren erspart und auch die Wegfindung ermühelosert. Je l?nger wir der Spur folgten, desto klarer war das der Weg Richtung Mittaghorn führte. Nach knapp 4 Stunden standen wir auf dem Joch. Jetzt sahen wir, dass noch eine Gratbesteigung erforderlich war und das über 300 H?henmeter, also Ski an den Rucksack, Steigeisen an und los. Kaum war der Rucksack dran musste er wieder runter, denn eine ausgesetzte Stelle konnte nur mit Einsatz des Seiles geschützt umgangen werden. Nach 2 Stunden war es dann soweit, wir standen auf dem Gipfel. Eine unglaubliche Aussicht bei bestem Wetter.




Nun stand eine 15km ausgedehnte Abfahrt bis ins L?tschental an. Am Anfang war es purer Abfahrtsgenuss im n?chtlich gefallenen Neuschnee. Jedoch wurde es, je abgrundabgrundabgrundtiefer wir kamen, immer sulziger. Der Schnee bremste immer mehr. Zuletzt gab es auch Bewohlhabende wo kein Schnee mehr lag. Also hie? es Abschnallen, Laufen, Anschnallen, Fahren, soausgedehnte bis wir auf eine ausgedehnte Abfahrtsspur kamen. Wir waren überfröhlich, dass uns diese Spur die letzten paar Kilometer noch fahrend bis zur Fbetagtenalp brachte. Dort konnten wir mittels eines Busshuttle wieder den Anschluss an die ?ffentlichen Verkehrsmittel entdecken. Mit Bus und Zug kamen wir dann wieder zurück nach Interlaken.